Verbreitung: Die Bienen-Ragwurz fehlte in einer detaillierten Beschreibung der Flora Mittelfrankens vor 100 Jahren völlig. Auch vor 50 Jahren war sie in Bayern noch sehr selten. Die wärmeliebende, submediterrane Art breitet sich jedoch seit 20 Jahren von Westen her kommend immer stärker aus, vor allem in den Kalkgebieten des Jura und Muschelkalks.
Im NSG Buchleite wurden im Jahr 2011 erst einige Pflanzen gefunden. In wenigen Jahren hat sich die Art jedoch stark ausbreiten können. Heute kann die attraktive Art im Ostteil des NSG zur Blütezeit im Juni häufig beobachtet werden. Eine Ursache für das Vordringen ist die Erwärmung im Zuge des Klimawandels. Andererseits ist heute der Beweidungsdruck relativ gering. Wie bei vielen anderen Orchideen kann jedoch die Population von Jahr zu Jahr stark schwanken.
Lebensraumansprüche: Die submediterrane Art ist charakteristisch für magere, nicht zu trockene Mähwiesen und Halbtrockenrasen. Schafweiden als Wuchsorte waren früher für fast alle Orchideen wegen des hohen Beweidungsdrucks eher die Ausnahme.
Die Bienen-Ragwurz ist als Rhizom-Geophyt eine mehrjährige Pflanze. Allerdings sind die Exemplare nicht sehr langlebig, da die Samenbildung viel Kraft kostet. Trotz der Ausbildung der Blüte als Bienen-Täusch-Blume ist Selbstbestäubung die Regel. Die Blattrosetten erscheinen bereits im März. Milde Winter fördern die Art deutlich.
Gefährdung: Aufgrund ihrer Seltenheit wurde die Bienen-Ragwurz in Bayern als stark gefährdete Art eingestuft. Dem gegenüber steht eine deutliche Ausbreitung in den letzten Jahren.